
Die Reifeprüfung endet mit ErnüchterungVon "Filder-Zeitung", aktualisiert am 12.04.2010 um 04:30Fußball. Ein mut- und saftlos auftretender TV Echterdingen verliert das Verbandsliga-Derby in Ludwigsburg mit 0:1. Zum Sinnbildfür die Niederlage wird der Stürmer Sven Lukac, der mit einem frühen Fehlschuss die Weichen stellt. Von Franz Stettmer Wenigstens einer aus der Delegation des Fußball-Verbandsligisten TV Echterdingen hat am Samstag dann doch noch einen starken Auftritt gehabt. So mutlos und blutleer sich seine Mannschaft auf dem Rasen präsentiert hatte, so unerschrocken und dynamisch schritt der Trainer Karl-Heinz Fuhrmann zur Analyse. "Spielerisch schwach." "Fehlpässe in einer Anzahl, dass es jenseits von Gut und Böse ist." "Ganz weit weg von unserem eigentlichen Potenzial." Es waren dies die ernüchternden Wahrheiten einer Begegnung, zu welcher der Aufsteiger angetreten war, um die Grenzen der Machbarkeit auszuloten. Das Ergebnis: selbige sind fürs Erste offenbar erreicht und zugleich die Fragen danach, ob der Liganeuling in dieser Saison womöglich sogar ein Kandidat für einen Spitzenplatz ist, beantwortet. Nach dem 0:1 bei der Spvgg Ludwigsburg kann man nur sagen: nein - weniger wegen des ja noch knappen Resultats, umso mehr aber in Anbetracht der gezeigten Vorstellung bei dieser Reifeprüfung.

Damit kein Missverständnis aufkommt: es sind keine Anzeichen des Größenwahns, denen die am Ende betrübt dreinschauenden Verantwortlichen des Filderclubs inzwischen anheim gefallen sind. Auch soll nun hier nicht eine unverhältnismäßige Kritikerkeule geschwungen werden. Die Echterdinger, um es noch einmal zu betonen, sind ein Aufsteiger. Und hierfür belegen sie einen nach wie vor beachtlichen sechsten Tabellenplatz. Und hiernach, aber bitte, wird man wohl auch einmal verlieren dürfen bei einem Gegner, der seinerseits Herbstmeister war und zu den Titelfavoriten zählt. Nur, und da beginnt der wunde Punkt: es kommt an auf das Wie. In dieser Hinsicht musste denn nicht lediglich ein vom persönlichen Ehrgeiz Angestachelter wie Fuhrmann enttäuscht von dannen ziehen. Ein bisschen mehr, fürwahr, hätte es sein dürfen in dieser für den weiteren Saisonverlauf richtungsweisenden Partie. Das galt erstens für die Gastgeber, die eben gerade nicht spielten wie ein Titelfavorit - und zweitens und vor allem für die Gäste, die spielten. . . Ja, wie eigentlich? Mit vollen Hosen? Mit schlotternden Knien? Mit Blei an den Schuhen? Es war schwer zu sagen, auch für Fuhrmann, dem seine ursprünglichen Ankündigung, seine Elf könne sich mit breiter Brust präsentieren, zuletzt wie Hohn vorgekommen sein muss. Das krasse Gegenteil trat ein. "Völlig unerklärlich", wie der Coach befand, ehe er diese beiden Worte in seine weiteren Ausführungen wieder und wieder einbettete. "Völlig unerklärlich." Die Ursachen gelte es erst noch zu eruieren.


Zur Entscheidung und Prägung des Spiels, das ist sicher, haben zwei einzige Szenen genügt. Da war zum einen die 50. Spielminute mit dem Führungstor für den Gegner. Kaum aus der Kabine zurück, vertändelte erst Sven Lukac in der Vorwärtsbewegung den Ball - "er wollte Hacke, Spitze, eins, zwei, drei spielen", knurrte Fuhrmann. Dann ließ sich David Freyer vom Ludwigsburger Winterpausen-Neuzugang Mustafa Parmak austanzen, der mit einem Flachschuss vollstreckte. 0:1 also aus Echterdinger Sicht - dass es danach schwer würde, war klar. Nicht von ungefähr stellt der Kontrahent die beste Abwehr der Liga. Und da war zum anderen noch um einiges früher dieser eine eigene Fehlschuss passiert. Rückblick in die 3. Spielminute: Foul an Dennis Murr, Elfmeter - was für ein Auftakt! Es hätte das Signal sein können an diesem Nachmittag, und zwar für den TV Echterdingen - stattdessen ist es jenes gegen ihn geworden. Lukac drosch den Ball flach rechts nebens Tor. Damit war es, als hätte den Gelb-Schwarzen jemand schlagartig alle Energie aus den Körpern gesaugt, dem Unglücksraben Lukac, der in der Rolle der einzigen Spitze fortan als Schatten seiner selbst übers Spielfeld schlich, allen voran. Wer konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass sein Versuch die einzige Torchance der Gäste im gesamten Spiel bleiben sollte?

Unter dem Strich stand eine triste Bilanz: nicht nur null weitere Torschüsse, auch null Eckbälle und null Freistöße in Abschlussdistanz, womit eine der für gewöhnlich wichtigsten Echterdinger Waffen, die Standardsituationen, erst gar nicht aus der Gepäckkiste geholt werden musste. Eine Normalform mochte Fuhrmann nach der ersten Niederlage im Jahr 2010 zurecht lediglich zwei Akteuren attestieren: Zeljko Ljubinac, der sich im offensiv halbherzigen Geschluder als Einziger um eine spielerische Linie verdient machte, und Markus Bräuning. Freilich: Letzterer war kaum zu bewerten. Der Keeper, der inzwischen seinen beruflich bedingten Ausstieg zum Saisonende angekündigt hat, erlebte das Derby ähnlich beschäftigungslos wie sein Gegenüber. Bei den ihrerseits durchaus vorhandenen klaren Möglichkeiten demonstrierten die Ludwigsburger, weshalb sie zuvor in drei Partien in Folge "Nuller" abgeliefert hatten: drüber, daneben, vorbei.


Aber egal. In der Tabelle sind die Gastgeber dennoch wieder auf den zweiten Platz geklettert, was Fuhrmanns finalen Schmerz verstärkt haben mag. Die Gelegenheit, in dieser Saison mit am großen Rad zu drehen, wäre so greifbar nah - und ist mit der Leistung vom Samstag doch so fern. Spvgg Ludwigsburg: Gaßmann - Thomas, Adzic, Berberoglu, Eberhardt (46. Gitschier) - Parmak, Hirsch, Polat, El M"Hassani (76. Aslan) - Botta (68. Seeber), Genc. TV Echterdingen: Bräuning - Antonov, Cömert, Freyer, Rainbow - Rizzo (63. Lapeschi), Ljubinac, Knoll (63. Schuldt), Leyhr (79. Koch) - Murr - Lukac.
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Ludwigsburg beendet TorflauteLudwigsburg – Nach drei Spielen hat die SpVgg 07 Ludwigsburg wieder ins gegnerische Tor getroffen. Mit dem überzeugenden 1:0-Sieg gegen den TV Echterdingen ist 07 in der Fußball-Verbandsliga auf den zweiten Tabellenplatz vorgerückt.Im Fußball gibt es Momente, die wie eine Erlösung sind. Die 49. Minute im Spiel gegen Echterdingen brachte für die Ludwigsburger einen solchen Befreiungsschlag: Mustafa Parmak setzte sich auf der rechten Seite durch und schob den Ball an Echterdingens Keeper Markus Bräuning vorbei ins gegnerische Tor. Damit war der Bann gebrochen: Das letzte Mal hatte 07 am 20. März gegen Oberzell einen Treffer erzielt.Dabei hätte das Team von Spielertrainer Christian Seeber die Torflaute am Samstag wesentlich früher beenden können. In der neunten Minute tauchte Ralf Hirsch freistehend vor Bräuning auf – und drosch den Ball über den gegnerischen Kasten. Ümit Genc (12. Minute) und Mustapha El M’Hassani (14.) vergaben weitere gute Chancen, was einen älteren Herrn auf der Tribüne zu der Aussage veranlasste: „Die schießen nie eins.“Der Rentner hätte aber auch froh sein können, dass Ludwigsburg zu diesem Zeitpunkt nicht schon zurücklag. George Berberoglu rempelte nach drei Minuten im eigenen Strafraum einen Gegenspieler an, Schiedsrichter Mark Maier bewertete die Szene als Foul. Den fälligen Strafstoß schoss Echterdingens Stürmer Sven Lukac mit Karacho am Tor vorbei.
„Wir haben die ersten fünf Minuten wieder verschlafen, wie schon im Spiel gegen Rutesheim“ ärgerte sich Christian Seeber. Mit den restlichen 85 Minuten war er aber zufrieden. „Wir standen gut in der Defensive.“ Und auch die Offensive überzeugte. Nach Parmaks Tor hätte man stürmende Echterdinger erwarten müssen – das Gegenteil war der Fall. Das Spiel lief weiter nur in Richtung Echterdinger Tor. Die größte Chance der zweiten Hälfte vergab Volkan Aslan in der 92. Minute. „Wir belohnen uns zu selten für unser gutes Spiel“, meinte Seeber.Trotzdem war der Jubel nach Spielende groß. So laut es nach dem Schlusspfiff im Jahn-Stadion war, so leise war es vor dem Anpfiff: Spieler, Trainer, Betreuer und die etwa 250 Zuschauer gedachten in einer Schweigeminute dem langjährigen 07-Schatzmeister und Vorstandsmitglied Gerhard Regner. Der 60-Jährige war am 30. März gestorben.SpVgg Ludwigsburg: Gaßmann – Eberhardt (46. Gitschier), Berberoglu, Adzic, Thomas – El M’Hassani (75. Aslan), Polat, Hirsch, Parmak – Genc, Botta (68. Seeber).Tor: 1:0 Parmak (49.).Wolf-Dieter Retzbach http://www.lkz.de/

(...)Mit einem knappen 1:0-Heimsieg gegen den TV Echterdingen blieb die Spvgg 07 Ludwigsburg dem Spitzenreiter auf den Fersen, hat ebenfalls 39 Zähler gesammelt. Das goldene und erlösende Tor fiel in der 70. Minute, kurz nachdem sich Ludwigsburgs Spielertrainer Christian Seeber selbst eingewechselt hatte. „Man ist wieder vorne dabei“, ist auf der Homepage der Spvgg zu lesen. Nach zwei Niederlagen in Serie waren die „Gelb-Schwarzen“ mit drei Zählern zufrieden.(...)
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LUDWIGSBURG, 12. APRIL 2010
Parmak beendet Torflaute bei 07
Durch einen Treffer von Mustafa Parmak in der 50. Minute gewann in der Fußball-Verbandsliga die Spvgg 07 Ludwigsburg gegen den TV Echterdingen mit 1:0. Parmak beendete die Torflaute, die die Nullsiebner in den beiden letzten Spiele befallen hatte. Schon in der dritten Minute lag die Führung der Gäste in der Luft, aber Sven Lukac verschoss einen Elfmeter. Fünf Minuten später bot sich dem Ludwigsburger Ralf Hirsch die Riesenchance zur Führung. Er schoss den Ball aber unbedrängt aus acht Metern übers Tor. Nur die Latte traf in der 35. Minute Hirschs Mittelfeldpartner Erhan Polat. Auch in der zweiten Halbzeit kontrollierten die Gastgeber die Partie. cp
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