Nein, ich will das nicht!
Das ist ja, wie wenn man in den Autoreifen einen Sensor einbaut, der bei kleinster Geschwindigkeitsüberschreitung diesen Mißgriff an die Zentrale meldet und *schwupps* hast Du den Mahnbescheid im Briefkasten. Was würdet ihr (besonders die Schwaben sollten sich angesprochen fühlen) mit Eurem Heilixblechle dazu sagen? Ihr, die ihr (heute morgen um 6 Uhr -morgens!!- erlebt!) Eure Blechbüchse beim Aufblitzen der ersten Sonnenstrahlen mit Andacht und Feingefühl wascht! Die ihr aus dem Auto steigt und noch einmal einen verliebten Blick über die Rundungen Eurer Wunderkiste wandern lasst und noch einmal diese matte Stelle dort anhaucht und mit der Seidenkrawatte rubbelt.
Ich sage Euch: Da geht doch jeglicher Spaß, jede Wut (die zum Fußball dazugehört wie Erdbeerkuchen zur Schwiegermutter), jede Freiheit verloren!
Ok, zurück zum Chip im Ball: ich gehe ganz d'accord mit unserem beliebten Althippie Günther Netzer, der in seiner unnachahmlichen und genial antidelling-frozzelnden Art von Fußball als emotionsgeladenem und vom Moment lebendem Fußball spricht. Er ist strikt gegen diese elektronische Überwachung.
Mal ehrlich: werden wir nicht schon überall ausgeguckt? Glaubt irgendwer allen Ernstes, er würde auch nur 10 Meter durch eine Großstadt gehen können, ohne daß irgendeine Kamera ihn auf dem Kieker hat?
Nein, Fußball ist ein Reservat. Es ist ein männerdominiertes, bierdunstgeschwängertes, mit ekelhaftesten Kraftausdrücken überflutetes Gemetzel.
Bald darf man nur noch in den unteren Ligen stehen dürfen, sein Bier (mit Alkohol!) trinken, eine Zigarette rauchen und ein paar Bengalos zünden... sowie ohne technischen Firlefanz wie elektronischen Überwachungen in allen Variationen existieren. Auch diese Reservate werden eines Tages aussterben - wenn wir Orwell nicht jetzt stoppen!
Chips gehören in die Tüte, vor den Fernseher!
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